Die Uhr von Welt! GMT-Funktion und was das ominöse Kürzel CHS bedeutet

Wie kam es zu der GMT-Funktion in Armbanduhren?

Im Jahr 1939 wurde Weltgeschichte geschrieben. Die Fluglinie Pan American Airways (kurz Pan Am) nahm am 18. Juni 1939 den kommerziellen transatlantischen Flugverkehr auf. Die heute wie aus einem guten Actionfilm stammenden Flugboote, waren der Inbegriff von luxuriöser Fortbewegung. Das Starten und Landen mit der viermotorigen „Clipper“ (Boeing 314) konnten sich aber nur Reisende mit (reichlich) vorhandedem Kleingeld leisten.

In den 50er Jahren wurde das Fliegen durch den Einsatz von Strahltriebwerken in der Boeing 707 revolutioniert und somit massentauglicher. Einher ging aber auch das Interesse nach einem adäquaten Zeitmesser, der mehrere Zeitzonen abbilden kann. So kam es zu der Kooperation von Rolex und Pan Am und der Entwicklung der legendären GMT-Master. Auch wenn es so aussieht, dass nur Rolex die Überhand hatte, auch andere Hersteller hatten zu diesem Zeitpunkt bereits die GMT-Funktion im Portfolio!

Rolex GMT-Master

1955 präsentierte Rolex die erste Version der GMT-Master mit der Referenz 6542. Für kurze Zeit wurde dieses Modell mit einer Bakelit- (Kunststoff) Lünette ausgeliefert, die aber relativ schnell unbeliebte Risse bekam. So wurde bereits nach zwei Jahren auf eine Aluminiumlünetten umgestellt. Danach folgten diverse Weiterentwicklungen und Verbesserungen mit den Referenz 1675, 16750, 16700, 16710 und der heute bekannten 116710.

Alternativen zur Rolex

Zu diesem Zeitpunkt war die Rolex GMT-Master wohl ungeschlagen die bekannteste Uhr mit einer GMT Funktion. Breitling brachte zwar im Jahr 1952 das Kultmodell Navitimer auf den Markt, diese konnte aber keine zweite Zeitzone anzeigen – im Gegenzug hatte sie den bekannten Rechenschieber in der drehbaren Lünette.

Der Begriff „Navi“ in Navitimer stammt von navigieren und nicht wie oft vermutet von der US-Navy, weshalb die Aussprache <NAWI>TIMER lautet und nicht wie oft gehört <NÄIWI>TIMER

Die unter Kennern bekannte, Gycine Airman. 1953 (sprich zwei Jahre vor Rolex!) brachte der Schweizer Uhrenhersteller Glycine in Kooperation mit einem Piloten der Thai Airways die Airman auf den Markt. Diese Uhr wurde häufig im militärischen Bereich eingesetzt und wird bis heute noch – unter vielzähligen Neuauflagen – verkauft.

-Auch der Erfinder der Weltzeituhr Louis Cottier, tüftelte bereits in den 1930er Jahren an diversen Möglichkeiten unterschiedliche Zeiten in Armbanduhren anzuzeigen. Nach seiner 1937 mit Patek Philippe produzierten „Heuer universelle“ – auf der unterschiedliche Länder in der Lünette angeführt waren – brachte er 1959 die „Patek Philippe 2597 HS“ mit separaten Stundenzeiger („echte“ GMT-Funktion) auf den Markt.

Was bedeutet CHS?

Das Kürzel CHS ist oftmals in Verbindung mit GMT-Modellen von Rolex zu lesen – zumindest im Replikabereich!

CHS bedeutet: Correct Hand Stack

-> und somit die korrekte Anordnung der Zeiger auf der Welle.

Während die Referenzen 6452 und 1675 der Rolex GMT-Master die Zeigeranordnung so gestaltet hat, dass erst der GMT-Zeiger, dann Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger folgen, ist die Anordnung der neueren Modelle ab der Referenz 16750, beginnend mit dem Stunden-, dann der GMT-, Minuten- und Sekundenzeiger.

Was ist daran so interessant…

Besonders Vintage bzw. schlechte Fälschungen der GMT Master haben oftmals eine falsche Zeigeranordnung und lassen sich so leicht erkennen!

Ein weiteres Merkmal ist, dass die ersten beiden Referenzen (6452 und 1675) keine Datums-Schnellschaltung besitzen. Im nachfolgenden Bild sieht man die Anordnung einer Fälschung (16750) sowie einer original Rolex GMT-Master (116710LN).


Mit großem Dank und in Kooperation mit


Als leidenschaftlicher Uhrensammler wird uns Daniel Chlestil fachspezifisches Wissen zum Thema Produktfälschungen näher bringen, um Uhrenkäufer vor Fälschungen zu warnen.

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In Kürze folgt ein Video in dem ich Euch zeige wie man die GMT-Master einstellt.

Hier findet ihr weitere Automatik Uhren mit GMT-Funktion (Werbelinks):

U-BOAT U-42 GMT 50 mm 8095 – 2499,00€ – Bei Timeshop24.de
Traser H3 109525 P68 Pathfinder GMT 46mm – 502,89€ – Bei Timeshop24.de

Oris Herrenuhr Aquis GMT Date – 2.300,00 € – Bei Geottgen
Certina Herrenuhr Ds Action Gmt Powermatic 80 – 935,00€ – Bei Christ

Revision & Instandhaltung

Revision und Instandhaltung

Fragen über Fragen zum Thema Uhren, deren Instandhaltung, den Umfang sowie die Kosten der Wartung & Revision eines Uhrwerks.

Wer hat sich das, beim Blick auf seine Uhr, nicht auch schon gedacht?
„Wann wird sie mich zum ersten Mal im Stich lassen?“

Hier erkläre ich dir wie es in unserer Werkstatt gemacht wird, worin wir unterscheiden und in welchen Intervallen eine Wartung durchgeführt werden sollte!
So kannst du dir die oben genannte Frage sparen und dich auf deine Uhr verlassen!

Die Revision

Das Grundprinzip eines Uhrwerks ist seit hunderten von Jahren das Selbe.

Daher ist auch das Vorgehen bei der Werksrevision von Tradition gesegnet. Über die Jahre konnten Schlüsse aus verschiedenen Defekten erlangt werden. Daraus haben sich dann die unterschiedlichsten Verfahren sowie technischen Neuerungen entwickelt. Die Besten haben sich durchgesetzt. Sowohl neue Verfahren, wie auch einige Alte.
Die Werksrevision ist reine Handarbeit!

Den exakten Umfang einer Revision bestimmen die Komplexität, der vorhandene Verschleiß des Uhrwerks und vor allem unser zuvor erstellter Kostenvoranschlag.

Es sei denn, du gibst uns freie Hand!

Unsere Werksrevision beinhaltet

  • Sicht- und Funktionskontrolle von Uhr, Band und Uhrwerk
  • Grobe Reinigung bevor wir das Gehäuse öffnen und das Werk herausnehmen
  • Demontage von Zeigern & Zifferblatt
  • Kontrolle des Uhrwerks auf Funktion und Güte der Räder, Triebe & Lager
  • Zerlegen des Uhrwerks in seine Einzelteile
  • Reinigung des Uhrwerks
  • Erneute Kontrolle des Uhrwerks, falls vorheriger Schmutz Defekte verborgen hielt
  • Reparieren oder Ersetzen defekter Teile
  • Die Zugfeder wird, sofern verfügbar, immer ersetzt
  • Montage des Uhrwerks und Schmieren aller reibungsempfindlichen Teile mit speziellem Uhren-Öl & Uhren-Fett
  • ggf. Korrektur und Einstellung zusätzlicher Funktionen (Chronograph, Mondphase, Datums- und Tagesschaltung, Schlagwerk, etc.)
  • Justieren und Regulieren des Schwingsystems (Ganggenauigkeit & Gangsymmetrie)
  • Funktionskontrolle
  • Zifferblatt & Zeiger montieren
  • Wir fetten oder tauschen Dichtungen des Gehäuses
  • Prüfung ggf Wiederherstellung der Wasserdichtigkeit bis 10 BAR/ATM möglich

*Bitte beachte: Eine Uhr ist ein mechanisches Mess-Instrument, dessen Teile, je nach Qualität der Verarbeitung, großen und kleinen Fertigungstoleranzen unterliegen! Bei Repliken mehr, als bei jeder anderen Uhr!! Perfektion ist nur mit perfekter Basis möglich und Perfektion benötigt seine Zeit!

Unsere Gehäuse-Revision beinhaltet

  • Sicht- und Funktionskontrolle von Gehäuse und Band
  • Wir gehen jetzt mal von einem bereits vor-gereinigten Gehäuse und demontiertem Werk aus
  • Zerlegen von Band und Gehäuse in seine Einzelteile
    * Hierbei können weitere Defekte in Erscheinung treten, welche beim Kostenvoranschlag nicht ermittelt wurden/werden konnten
  • Aufarbeiten von Band und Gehäuse. Kratzer und Macken werden bestmöglich entfernt, ohne das Material zu stark zu belasten
    * Bei sehr starken Beschädigungen oder Stretch im Band ist auf Wunsch auch ein Laserauftragsschweißen möglich. Nicht bei uns im Haus!
  • Defekte/Poröse Dichtungen müssen ersetzt werden!!
  • Montage von Band und Gehäuse
  • Prüfung ggf Wiederherstellung der Wasserdichtigkeit bis 10 BAR/ATM möglich
  • Lies hier mehr zum Thema Aufarbeitung

Wir gewähren 12 Monate Gewährleistung auf unsere Arbeit.
* Beachte hierfür bitte unsere AGB‘s

Wir raten grundsätzlich davon ab nur TEILREPARATUREN bei einem Defekt durchführen zu lassen, da wir so KEINE GEWÄHRLEISTUNG auf die FUNKTION DES UHRWERKS geben können!! Dennoch führen wir Teilreparaturen auf dein Risiko durch!

Lass dir am Besten vorab einen Kostenvoranschlag erstellen.

Intervall

Alle 4-6 Jahre, heißt es, soll man eine Werksrevision durchführen.
Für mich ist diese Angabe sehr allgemein.
Hier ist auch die Qualität der Verarbeitung, das Können des Monteurs, sowie die alltäglichen Strapazen, welchen die Uhr ausgesetzt wird, verantwortlich.

Nach spätestens 6 Jahren, auch wenn deine Uhr keine Zicken macht, sollte man sie revidieren lassen, da so oder so Verschleiß entsteht und das Öl sich damit vermengt. Diese Mischung verhärtet sich und wirkt wie Schleifpapier an Zapfen des Räderwerks und Auflageflächen. Wartet man zu lange, können enorme Schäden entstehen und somit auch hohe Kosten für die Revision.

Instandhaltung von Werk und Gehäuse

Mindestens 1x im Jahr sollte man seine Kontakte pflegen, heißt es..
Vergiss dabei nicht deinen Uhrmacher ?

Bringe Ihm zur Durchsicht deine Uhr vorbei.

Hierbei prüfen wir:

  • Die Wasserdichtigkeit
  • Die Funktion und Ganggenauigkeit des Uhrwerks
  • Die Funktion der Schließe und die Verschraubung/Verstiftung des Bandes
  • Lederbänder sollten aus hygienischen Gründen 1x im Jahr ersetzt werden

Die Instandhaltung ist ein sehr wichtiges Thema, da hierbei die nicht bleibenden Eigenschaften einer Uhr geprüft und falls nötig wieder hergestellt werden. Und das bevor deine Uhr einen Schaden erleidet!
So können wir auch frühzeitig ermitteln, ob eine Revision bereits notwendig ist oder ob du deine Uhr noch ein weiteres Jahr sorglos tragen kannst.