Repassagen Federhauswechsel – Das Herz einer Uhr pflegen

Federhaus reinigen

In der Welt der hochwertigen Uhren steht die Repassage, eine umfassende Überholung innerhalb der Verkaufs- oder Servicegarantie, im Mittelpunkt. Während dieses Prozesses spielt das Federhaus eine entscheidende Rolle, und es sollte nur dann ersetzt werden, wenn es den hohen technischen Qualitätsanforderungen nicht entspricht. Hier werfen wir einen detaillierten Blick auf die Kontrolle und den Austausch des Federhauses.

1. Kontrolle der Federhäuser:

Um sicherzustellen, dass das Federhaus den Anforderungen entspricht, erfolgt eine gründliche Überprüfung auf verschiedene Aspekte:

  • Höhenluft des Federkerns
  • Zustand des Fetts
  • Beschädigungen
  • Abrieb
  • Schleifen des Schleppfederendes

2. Wann ist ein Federhauswechsel notwendig?

Ein Federhaus muss ersetzt werden, wenn:

  • Der Zustand nicht den Qualitätsstandards entspricht.
  • Die Uhr älter als 4 Jahre ist und die Verkaufs- oder Servicegarantie abgelaufen ist.

Der Prozess des Federhauswechsels:

Der Federhauswechsel ist ein komplexer Vorgang, der höchste Präzision erfordert. Hier sind die Schritte im Detail:

  1. Zerlegen und Vorwaschen:
    • Alle Teile werden im Benzinglas zerlegt und vorgewaschen.
  2. Teilekontrolle:
    • Jedes Teil wird sorgfältig unter der Lupe kontrolliert, und defekte Teile werden ersetzt.
  3. Reinigung in der Maschine:
    • Federhaus, Deckel und Federkern werden in der Maschine gereinigt.
  4. Spezielle Schmierung für Automatik-Uhren:
    • Bei Automatik-Uhren wird die Innenwand mit RL-1 gefettet.
  5. Federwinderauswahl:
    • Der passende Federwinder wird gemäß der Tabelle ausgewählt, um die optimale Menge zu gewährleisten.
  6. Feder aufziehen:
    • Die Feder wird auf die Welle des Federwinders gesetzt und korrekt eingehängt.
  7. Einsetzen ins Federhaus:
    • Die aufgewickelte Feder wird in das vorbereitete Federhaus eingesetzt.
  8. Federkern und Deckel:
    • Der Federkern wird mit MR4 gefettet und eingesetzt, der Deckel wird sorgfältig geschlossen.
  9. Kontrolle des Höhenspiels:
    • Das Höhenspiel des Federkerns im Federhaus wird überprüft und bei Bedarf angepasst.
  10. Einhängen der Feder am Federkern:
    • Die sichere Verbindung zum Federkern wird durch das Einhängen der Feder überprüft.

Ein qualifizierter Uhrmacher mit Erfahrung in der Repassage sorgt dafür, dass jeder Schritt mit höchster Präzision durchgeführt wird, um die Funktionalität und Lebensdauer der Uhr zu gewährleisten. Der Federhauswechsel ist nicht nur eine technische Notwendigkeit, sondern auch eine Liebeserklärung an das Herzstück jeder hochwertigen Uhr.

Die Uhr von Welt! GMT-Funktion und was das ominöse Kürzel CHS bedeutet

Wie kam es zu der GMT-Funktion in Armbanduhren?

Im Jahr 1939 wurde Weltgeschichte geschrieben. Die Fluglinie Pan American Airways (kurz Pan Am) nahm am 18. Juni 1939 den kommerziellen transatlantischen Flugverkehr auf. Die heute wie aus einem guten Actionfilm stammenden Flugboote, waren der Inbegriff von luxuriöser Fortbewegung. Das Starten und Landen mit der viermotorigen „Clipper“ (Boeing 314) konnten sich aber nur Reisende mit (reichlich) vorhandedem Kleingeld leisten.

In den 50er Jahren wurde das Fliegen durch den Einsatz von Strahltriebwerken in der Boeing 707 revolutioniert und somit massentauglicher. Einher ging aber auch das Interesse nach einem adäquaten Zeitmesser, der mehrere Zeitzonen abbilden kann. So kam es zu der Kooperation von Rolex und Pan Am und der Entwicklung der legendären GMT-Master. Auch wenn es so aussieht, dass nur Rolex die Überhand hatte, auch andere Hersteller hatten zu diesem Zeitpunkt bereits die GMT-Funktion im Portfolio!

Rolex GMT-Master

1955 präsentierte Rolex die erste Version der GMT-Master mit der Referenz 6542. Für kurze Zeit wurde dieses Modell mit einer Bakelit- (Kunststoff) Lünette ausgeliefert, die aber relativ schnell unbeliebte Risse bekam. So wurde bereits nach zwei Jahren auf eine Aluminiumlünetten umgestellt. Danach folgten diverse Weiterentwicklungen und Verbesserungen mit den Referenz 1675, 16750, 16700, 16710 und der heute bekannten 116710.

Alternativen zur Rolex

Zu diesem Zeitpunkt war die Rolex GMT-Master wohl ungeschlagen die bekannteste Uhr mit einer GMT Funktion. Breitling brachte zwar im Jahr 1952 das Kultmodell Navitimer auf den Markt, diese konnte aber keine zweite Zeitzone anzeigen – im Gegenzug hatte sie den bekannten Rechenschieber in der drehbaren Lünette.

Der Begriff „Navi“ in Navitimer stammt von navigieren und nicht wie oft vermutet von der US-Navy, weshalb die Aussprache <NAWI>TIMER lautet und nicht wie oft gehört <NÄIWI>TIMER

Die unter Kennern bekannte, Gycine Airman. 1953 (sprich zwei Jahre vor Rolex!) brachte der Schweizer Uhrenhersteller Glycine in Kooperation mit einem Piloten der Thai Airways die Airman auf den Markt. Diese Uhr wurde häufig im militärischen Bereich eingesetzt und wird bis heute noch – unter vielzähligen Neuauflagen – verkauft.

-Auch der Erfinder der Weltzeituhr Louis Cottier, tüftelte bereits in den 1930er Jahren an diversen Möglichkeiten unterschiedliche Zeiten in Armbanduhren anzuzeigen. Nach seiner 1937 mit Patek Philippe produzierten „Heuer universelle“ – auf der unterschiedliche Länder in der Lünette angeführt waren – brachte er 1959 die „Patek Philippe 2597 HS“ mit separaten Stundenzeiger („echte“ GMT-Funktion) auf den Markt.

Was bedeutet CHS?

Das Kürzel CHS ist oftmals in Verbindung mit GMT-Modellen von Rolex zu lesen – zumindest im Replikabereich!

CHS bedeutet: Correct Hand Stack

-> und somit die korrekte Anordnung der Zeiger auf der Welle.

Während die Referenzen 6452 und 1675 der Rolex GMT-Master die Zeigeranordnung so gestaltet hat, dass erst der GMT-Zeiger, dann Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger folgen, ist die Anordnung der neueren Modelle ab der Referenz 16750, beginnend mit dem Stunden-, dann der GMT-, Minuten- und Sekundenzeiger.

Was ist daran so interessant…

Besonders Vintage bzw. schlechte Fälschungen der GMT Master haben oftmals eine falsche Zeigeranordnung und lassen sich so leicht erkennen!

Ein weiteres Merkmal ist, dass die ersten beiden Referenzen (6452 und 1675) keine Datums-Schnellschaltung besitzen. Im nachfolgenden Bild sieht man die Anordnung einer Fälschung (16750) sowie einer original Rolex GMT-Master (116710LN).


Mit großem Dank und in Kooperation mit


Als leidenschaftlicher Uhrensammler wird uns Daniel Chlestil fachspezifisches Wissen zum Thema Produktfälschungen näher bringen, um Uhrenkäufer vor Fälschungen zu warnen.

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In Kürze folgt ein Video in dem ich Euch zeige wie man die GMT-Master einstellt.

Hier findet ihr weitere Automatik Uhren mit GMT-Funktion (Werbelinks):

U-BOAT U-42 GMT 50 mm 8095 – 2499,00€ – Bei Timeshop24.de
Traser H3 109525 P68 Pathfinder GMT 46mm – 502,89€ – Bei Timeshop24.de

Oris Herrenuhr Aquis GMT Date – 2.300,00 € – Bei Geottgen
Certina Herrenuhr Ds Action Gmt Powermatic 80 – 935,00€ – Bei Christ

Omega Seamaster Diver 300M – der Submariner Killer!?

Von vielen als der Submariner Killer angepriesen – die Omega Seamaster Diver 300M. Ob sie dies überhaupt als Anspruch hat und falls ja, inwieweit sie diesem gerecht werden kann, dies wollen wir in diesem Review erörtern.

Gehäuse, Glas, Zifferblatt und Zeiger

Das Gehäuse der aktuellen Seamaster, die 2018 erschienen ist, hat einen Durchmesser von 42 Milimetern und trägt sich somit sowohl an schmalen, als auch an etwas kräftigeren Handgelenken komfortabel.

Das Glas besteht aus kratz-resistentem Saphir mit einer einseitigen Entspiegelung (AR-Coating a. Antireflex-Beschichtung), welche das Glas nahezu unsichtbar macht und für eine gute Ablesbarkeit der Uhr sorgt.
Durch den transparenten Gehäuseboden, der zum Großteil ebenfalls aus Saphirglas besteht, kann man direkt auf das Uhrwerk schauen, auf welches wir gleich noch eingehen werden.

Die Lünette mitsamt Keramik Inlay lässt sich, wie für Taucheruhren üblich, einseitig drehen. Das Drehgefühl und das Einrasten der Lünette entsprechen leider nicht dem hohen Standard, den der Rest der Uhr zu bieten hat. Hier zeigt sich ein erster deutlicher Unterschied zur Rolex Submariner, die als Maß aller Dinge bezüglich des wertigen Drehens der Lünette gesehen werden kann.


Beim Zifferblatt allerdings setzt die Omega Seamaster ein deutliches Zeichen. Das aus Zirkoniumdioxid bestehende Dial glänzt, im wahrsten Sinne des Wortes, mit einer durch ein aufwändiges Verfahren eingelaserten Wellenstruktur. Die Indexe sind messerscharf und perfekt aufgesetzt. Das Tagesdatum befindet sich, im Gegensatz zum Vorgänger Modell, nun bei 6 Uhr statt bei 3 Uhr, was der Symmetrie der Uhr auf jeden Fall gut tut.
Die Omega typischen skelettierten Zeiger sind ebenfalls perfekt verarbeitet.
Als Leuchtmasse kommt Superluminova zum Einsatz und im Dunkeln leuchtet die Uhr in zwei verschiedenen Farben, wodurch eine tolle Ablesbarkeit ermöglicht wird.

Das Co-Axial Uhrwerk 8800

Als Uhrwerk verbaut Omega das hauseigene Flagschiff 8800, ein Metas und COSC zertifiziertes Co-Axial Werk mit 55 Stunden Gangreserve und einer außerordentlich hohen Robustheit.
Das Werk ist ein reines Manufakturkaliber, komplett von Omega entwickelt und gilt als äußerst langlebig, wobei es aufgrund der durch die Co-Axial Hemmung verminderten Reibung im Vergleich zu Uhrwerken anderer Hersteller deutlich weniger wartungsintensiv ist.
Omega ist dafür bekannt, in der Preisklasse bis ca 10.000€ die besten Uhrwerke zu entwickeln. Folglich punktet hier die Seamaster klar gegen die Submariner.

Omega Seamaster Diver 300M –
Das Co-Axial Uhrwerk 8800

Armband und Schließe

Beim Armband sieht das Ganze nochmal etwas anders aus. Das Band der Seamaster ist gut bis sehr gut verarbeitet und ist dank der kleinen, polierten Stellen zwischen den satinierten Flächen von Kennern sofort als Omega Band zu identifizieren.
Nichtsdestotrotz ist das Oysterband der Submariner, eines der besten Edelstahlarmbänder der gesamten Uhrenwelt, sowohl von der Verarbeitungsqualität, als auch vom Tragekomfort her, auf einem anderen Niveau.
Das Gleiche gilt für die Schließe. Die der Omega ist sehr gut und verfügt mittlerweile auch über eine Schnellverstellung per Glidelock System, allerdings ist die Oyster Schließe allgemein und speziell die Sicherheitsschließe der Submariner auch hier auf einem etwas höherem Niveau.

Schließe & Band aus 316L Edelstahl

Fazit

Es bleibt zu sagen, dass Omega bei der Seamaster einiges besser, aber auch einiges schlechter macht, als Rolex bei der Submariner. Die beiden Uhren unterscheiden sich so stark voneinander, dass Omega bei weitem nicht unterstellt werden kann, im Gegensatz zu vielen Diver Modellen anderer Hersteller, sich in irgendeiner Weise an der Submariner orientiert zu haben. Zumal Omega bei der Seamaster auf eine Tradition zurückblicken kann, die der der Submariner in nichts nachsteht.

Die Omega Seamaster Diver 300M ist eine erstklassige Uhr, die im Gesamten absolut zu überzeugen weiß. Besonders hervorzuheben sind dabei das besonders gute Uhrwerk und das innovative Zifferblatt. Die in der Uhrenwelt umgangssprachlich genannte „Lünettenaction“ muss im Verhältnis allerdings negativ erwähnt werden. Die Betitelung als „Submariner Killer“ ist unserer Meinung nach definitiv nicht angebracht, da es sich, abgesehen davon, dass beide zu den Taucheruhren zählen, um grundsätzlich verschiedene Modelle handelt.

Mit großem Dank und in Kooperation mit

Fachkenntnis – individuelle Beratung – Flexibilität – höchste Qualität!

BPC-Paintmod

Feine Pigmentierung, Hohe Beständigkeit!

Die Zahlen der Lünetten-Einlage, meist aus Keramik oder Aluminium, deiner Armbanduhr sind beschichtet. Dies wird bei hochwertigen Inlays, wie der Cerachrom-Einlage von Rolex, mit dem sogenannten „Sputter-Verfahren“ gemacht.
Es ist ein sehr aufwändiges und kostspieliges Verfahren, welches den wenigsten Einlagen außerhalb von Rolex zu Teil wird.

Schlechte Beschichtungen alternativer Verfahren nutzen sich schnell im Alltag ab, verblassen und lassen sich bei Verschmutzung schlecht reinigen.

Nach langer Entwicklungsphase können wir euch endlich unseren neuen Paintmod, Bezel Platinum Coating (BPC) vorstellen.
Dieser ist beständig gegen Wasser, Spülmittel, kann mit Waschbenzin gereinigt werden und verblasst nicht.

Egal ob Keramik oder Alu, Silber oder Stahl. Solange es eine Vertiefung hat, können wir dort unseren BPC-Paintmod aufbringen.
In verschiedenen Farben erhältlich!